Geplanter Bau einer TDI-Anlage von BASF mit Betonhülle 24. Januar 201214. Januar 2016 Am vergangenen Freitag gab der BASF-Konzern bekannt im September diesen Jahres mit dem Bau einer neuen TDI-Anlage in Ludwigshafen beginnen zu wollen. Die Fertigstellung der Anlage ist für 2014 geplant. Nach der Fertigstellung soll die Anlage, ebenso wie die von Bayer Material Science (BMS) geplante Anlage über eine Kapazität von 300.000 Jahrestonnen TDI verfügen. Die Tatsache, dass die BASF-Anlage über ein Containment aus Beton verfügen wird, wirft erneut die Frage auf, warum BMS auf eine solche Betonhülle bei seiner Planung verzichtet hat. Eine solche Betonhülle bietet einen erheblich besseren Schutz gegen Feuer, Explosionen und anderen potentiellen Gefahren, die eine Produktionsanlage gefährden könnten. BASF ist nicht der einzige BMS-Konkurent, der beim Betrieb einer TDI-Anlage auf eine Beton-Ummantlung setzt. Die bereits in Betrieb befindliche TDI-Anlage des Konzerns Dow Chemical in Stade verfügt ebenfalls über eine solche Betonhülle. „Vor dem Hintergrund, dass die geplante Anlage nur knapp 300m von der nächsten Werksgrenze und nur rund 1km von der nächsten Wohnbebauung entfernt errichtet werden soll und sich vermutlich Jahrzehnte lang in Betrieb befinden wird, muss alles dafür getan werden, dass die maximale Sicherheit der Mitarbeiter und Anwohner gewährleistet werden kann.“, so Martin Knoke, Vorsitzender des Ortsverbandes von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Dormagen. „Da Dow Chemical und BASF wie BMS Unternehmen sind, die mit der Produktion von TDI möglichst hohe Gewinne erwirtschaften wollen, stellt sich die Frage, warum die BMS-Mitbewerber finanzielle Mittel im Rahmen ihrer Investitionen für eine Betonhülle bereit stellen bzw. stellten, BMS hingegen darauf verzichten möchte.“, so Knoke weiter. Für den Laien scheint es auf den ersten Blick auch nicht Nachvollziehbar, warum das geplante Investitionsvolumen für die BASF-Anlage mit einer Mrd. Euro veranschlagt wird, wohingegen BMS lediglich Investitionskosten von 150 Mio. Euro veranschlagt. Beide Unternehmen betonen nämlich, dass sie über eine hervorragende Infrastruktur für die geplante Anlage verfügen und letztlich möchten beide Unternehmen auch jährlich die gleiche Menge TDI produzieren. Daraus lässt sich die Frage ableiten, ob das beinahe um Faktor sieben geringere Investitionsvolumen von BMS im Zusammenhang mit Planungen steht, die hohe aber nicht maximale Sicherheitsstandards beinhaltet. Hintergrund: In der Dormagener TDI-Produktion sollen als Zwischenprodukt jährlich rund 360.000 Tonnen Phosgen eingesetzt werden; die Chemikalie wurde im 1. Weltkrieg als Kampfgas verwendet. Gegen die Genehmigung des Antrags von BAYER hatten die CBG, der BUND, die Grünen sowie rund 60 Einzelpersonen Einwendungen eingereicht. Hauptpunkte der Kritik sind neben dem Einsatz hochgefährlicher Chemikalien der hohe Energie- und Ressourcen-Einsatz sowie das Fehlen von worst-case-Szenarien. Die Bezirksregierung Köln hat über eine Genehmigung des Antrags noch nicht entschieden.